
Stromsparen im Haushalt ist ein guter Einstieg in eine klimafreundliche Lebensweise. Denn hier kann jeder leicht mitmachen, viele Verhaltensänderungen kosten nichts und häufig führen bereits kleine Änderungen im Alltag zu einer großen Einsparung. Wenn Du beim Kochen den Deckel auf den Topf setzt spart das im Jahr 24 kg CO2 und 20 Euro. Das Abtauen von Kühlschrank und Gefriertruhe führt ebenfalls zu einer Einsparung von 25 Kg CO2 und 15 Euro pro Jahr (Quelle: CO2online). Und es gibt noch viel mehr Stellschrauben im Haushalt, an denen Du für den Klimaschutz drehen kannst: die Waschmaschine nur anstellen, wenn sie gut befüllt ist, bei niedrigen Temperaturen im Ökoprogramm waschen oder die Beleuchtung auf langlebige und energiesparende Leuchtmittel umstellen. Dies und vieles mehr sind kleine, in der Summe aber wichtige Baustein, um die Energieeffizienz in unseren Haushalten zu steigern und gleichzeitig Stromkosten zu sparen.
Ein privater Haushalt mit 2 Personen verbraucht im Schnitt 3.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr (Quelle: CO2online). Das Einsparpotenzial liegt schnell bei 20 Prozent oder mehr. Auf der Website der Bundesregierung kannst Du nachlesen, dass allein der sogenannte Stand-By-Betrieb von Elektrogeräten schätzungsweise mindestens 11 Prozent des Stromverbrauchs aller deutschen Privathaushalte ausmacht. Hierfür zahlen die Privathaushalte zusammen rund 2,3 Milliarden Euro im Jahr. Für den einzelnen Haushalt bedeutet das: Nach Informationen der Deutschen Energie-Agentur verbrauchen Geräte, die rund um die Uhr an das Stromnetz angeschlossen sind und dabei zwischen 20 und 24 Stunden pro Tag im Bereitschaftsbetrieb bleiben, rund 485 Kilowattstunden Strom in Jahr. Im Haushaltsbuch kann sich das je nach Strompreis und Ausstattung mit bis zu 150 Euro pro Jahr niederschlagen.
Im aktuellen Themenschwerpunkt haben wir nicht nur jede Menge konkrete Tipps zum Stromsparen zusammengestellt, sondern erklären auch, welche Programme und Initiativen Dir beim Stromsparen im Haushalt helfen, wie Du Dir die Frankfurter Stromsparprämie sichern kannst und wo Du weiterführende Hintergrundinformationen findest.
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Kleine Änderung, große Wirkung
Das Förderprogramm „Frankfurt spart Strom“ hat auf seiner Website einen großen Fundus an Stromspartipps zusammengestellt. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall, denn hier findest Du den ein oder anderen wertvollen Hinweis aus den Bereichen „Kochen & Backen“, „Kühlen & Gefrieren“, „Waschen & Trocknen“, „Beleuchtung“, „Unterhaltungselektronik“ sowie „Heizen & Kühlen“. Auch auf unserer Seite „Was kann ich als Privatperson tun“ haben wir jede Menge Anregungen und Ideen zusammengestellt. Empfehlen können wir außerdem die ausführlichen Tipps von Co2online. co2online engagiert sich seit 2003 als gemeinnützige Beratungsgesellschaft für den Klimaschutz und wird unterstützt von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.
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Neues EU-Energielabel ab 1. März 2021 in Deutschland
Ab dem 1. März 2021 gilt das neue EU-Energielabel für große Haushaltsgeräte im Handel. Die alte Effizienzklasseneinteilung von A+++ bis D ist dann nicht länger gültig, es gelten die neuen Effizienzklassen von A bis G für alle Produktgruppen von Kühl-Gefrier-Kombinationen, Gefriergeräte, Waschmaschinen, Waschtrockner, Wäschetrockner und Spülmaschinen. Eine neue EU-Verordnung regelt die Eingruppierung in die neuen Effizienzklassen. Zu Beginn der Neuregelung werden die Effizienzklassen B bis F besetzt. Auch wird das Label nicht direkt für alle Produktgruppen eingefügt, so erfolgt die Umstellung für Backöfen, Dunstabzugshauben und Fernsehgeräte erst in den kommenden Jahren.
Hintergrund für das neue Label ist, dass die ursprüngliche Klasseneinteilung kaum noch Unterscheidungsmerkmale geboten hat, da inzwischen fast alle Produkte in die Kategorie A+++ fallen. So reichten beispielsweise beim derzeitigen Label für Kühl- und Gefriergeräte (Herbst 2020) die Effizienzklassen von A+++ bis D, wobei die Geräte der Effizienzklassen A bis D schon seit Jahren nicht mehr in den Markt gebracht werden durften.
Wie unterscheiden sich das neue und das alte Label?
BU: Das alte und neue EU-Energielabel für Kühlgeräte im Vergleich. Bildquelle: Büro Ö-quadrat GmbH Die neuen Labels haben nur noch die Effizienzklassen A bis G. Geräte aus der heutigen Klasse „A+++“ werden künftig eher in den Klassen C, D oder E zu finden sein. Auch die Angaben zum Stromverbrauch auf den neuen Energielabels sind aufgrund veränderter Messverfahren nicht mehr mit den Angaben auf den alten Labels vergleichbar. Ebenfalls neu ist, dass bei einigen Geräten zusätzliche Informationen aufgeführt werden, beispielsweise die Dauer des Energiesparprogramms. In der oberen Ecke befindet sich auf dem neuen Energielabel zudem ein QR-Code. Scannt man diesen Code mit dem Smart-Phone erhält man aus der EU-Haushaltsgerätedatenbank „EPREL“ zusätzliche Informationen bzw. Produktdaten zu dem Gerät. Hinzukommt, dass ab dem 1. März 2021 fast alle Waschmaschinen, Waschtrockner, Geschirrspüler und Kühlgeräte mit der Effizienzklasse G nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Mit dem neuen Label werden erstmals auch Anforderungen an die Reparierbarkeit festgelegt. Damit sollen Geräte zukünftig länger benutzt werden können.
Generell unterscheiden sich einige Neuerungen je nach Art des Gerätes. So haben sich beim neuen EU-Energielabel für Waschmaschinen nicht nur die Einteilung in die Effizienzklassen, sondern auch die Angaben für Strom- und Wasserverbrauch verändert. Bei Geschirrspülmaschinen wird der Energieverbrauch der Geräte anhand eines Prüfprogramms ermittelt, das gemäß EU-Verordnung als „eco“ zu bezeichnen ist. Und bei den Kühl- und Gefriergeräten wurde nicht nur die Skala der Effizienzklassen geändert, sondern auch das Verfahren zur Festlegung des Energieeffizienzindex. Ein Blick in die Details lohnt sich daher. Detaillierte Vergleiche und Musterangaben für Geräte finden sich in der aktuellen Verbraucherinformation „Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2021“, die das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main kostenfrei zum Download anbietet.
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Was kann ich persönlich tun?
Hier erklären wir Dir, wie Du Step-by-Step einen Überblick über Deinen Stromverbrauch bekommst und im Anschluss Deine Stromkosten gezielt senken kannst:
- Stromfresser entlarven: In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, wofür Strom verbraucht wird. Im ersten Schritt lohnt es sich häufig, mit einem Strommessgerät selbst zu prüfen, wo wie viel Strom verbraucht wird. Dazu muss man das Messgerät einfach nur zwischen Steckdose und den Stromverbraucher stecken und die Messung starten. Der Stromtarif kann eingegeben werden. Auf der Anzeige des Messgerätes kannst Du dann ablesen, wie viel Strom verbraucht wird und die Kosten. Strommessgeräte können an den folgenden Stellen kostenlos ausgeliehen werden:
Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main
Adam-Riese-Straße 25, 60327 Frankfurt am Main (Gallus)
Stromsparhotline: 069 212-39090
- Verbrauchs-Check durchführen: Liegt mein Stromverbrauch im Durchschnitt oder ist er zu hoch? Wie kann ich das rausfinden? Ganz einfach: Auf der Seite von Frankfurt spart Strom ist ein grober erster Verbrauchs-Check möglich. Hierzu müssen nur einige, wenige Daten erfasst werden und Du erhältst eine grobe Einschätzung, ob Du mit Deinem Stromverbrauch im Rahmen liegst. Wer es noch ein bisschen präziser wissen möchte, kann den Detail-Check der EnergieAgentur.NRW nutzen.
- Energieberatung buchen: Zertifizierte Energieberater kommen zu Dir nach Hause und schauen genau nach, wo und wie sich Strom sparen lässt. Eine solche Stromsparberatung mit Stromsparcheck ist für einkommensschwache Haushalte danke dem Caritas Energiesparservice sogar kostenfrei. Im Rahmen des bundesweiten und städtischen Kühlschrank-Austauschprogramms haben Haushalte mit geringem Einkommen außerdem unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf einen geldwerten Zuschuss von bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten für ein neues energieeffizientes Kühlgerät
- Stromfresser entlarven: In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, wofür Strom verbraucht wird. Im ersten Schritt lohnt es sich häufig, mit einem Strommessgerät selbst zu prüfen, wo wie viel Strom verbraucht wird. Dazu muss man das Messgerät einfach nur zwischen Steckdose und den Stromverbraucher stecken und die Messung starten. Der Stromtarif kann eingegeben werden. Auf der Anzeige des Messgerätes kannst Du dann ablesen, wie viel Strom verbraucht wird und die Kosten. Strommessgeräte können an den folgenden Stellen kostenlos ausgeliehen werden:
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Exkurs: Energiesparen beim Heizen
Energiesparen ist ein Thema, das typischer Weise im Herbst/Winter aktuell wird, da es auch eng mit der Heizperiode verbunden ist. Besonders viel Energie lässt sich im Haushalt beim Heizen einsparen. Aber wie? Hier fünf Dinge, die du ganz leicht umsetzen kannst:
- die Heizung regelmäßig entlüften
- Heizungsrohre richtig dämmen
- keine Vorhänge vor den Heizkörpern
- programmierbare Thermostatventile anschaffen
- bei Austausch und Optimierung der Heizung einen hydraulischen Abgleich durchführen
Außerdem raten Experten dazu, genau auf die Raumtemperatur in den einzelnen Zimmern zu achten. Je wärmer ein Raum ist, umso mehr steigt der Energiebedarf und damit gehen auch die Heizkosten in die Höhe. Grob kann man sagen, dass die Kosten für jedes Grad mehr um zirka 6 Prozent steigen.
Nicht jeder Raum benötigt die gleiche Temperatur. So wird für Schlafzimmer ein Richtwert von 15 bis 18 Grad Celsius empfohlen, für die Küche von 18 bis 20 Grad und für das Wohnzimmer 20 bis 22 Grad.
Hessische Energiespar-Aktion - Heizenergieeinsparung im Altbau
Die Hessische Energiespar-Aktion ist eine wachsende Kooperation zur Förderung der landesweiten Energieeinsparung bei Alt- und Neubauten. Das Informationsangebot ist vielfältig und bietet Hauseigentümern eine gute Grundlage für wichtige Entscheidungen rund um ihre Gebäude. Im Mittelpunkt steht die Heizenergieeinsparung im Altbau. Denn rund 40 Prozent des gesamten hessischen Energieverbrauchs werden nur für das Beheizen von Gebäuden aufgewendet.
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Initiativen aus Frankfurt am Main
- „Frankfurt spart Strom“ ist das Stromsparprogramm des Energiereferats der Stadt Frankfurt am Main. Kern des Programms ist die Stromsparprämie, die Du erhältst, wenn Du Deinen Stromverbrauch nachweislich gesenkt hast. Das geht ganz einfach und lohnt sich.
- Der Frankfurter eClub ist eine kostenlose und neutrale Plattform der Stadt Frankfurt am Main für Haushalte, die ihren Energieverbrauch reduzieren möchten. Die Teilnahme geht über ein ganzes Jahr und eignet sich besonders für Haushalte mit mittlerem bis hohem Verbrauch. Erfahrungsberichte von Teilnehmern früherer Runden kannst Du Dir hier anschauen. Möchtest Du an der nächsten Runde teilnehmen? Dann schicke eine Email an: energiereferat@stadt-frankfurt.de
- Förderrichtlinie für Bühnenbetriebe: Typische Einsparmöglichkeiten bei Kulturbetrieben sind häufig im Beleuchtungsbereich, aber auch bei Heizungs- und Klimaanlagen und anderen elektrischen Anlagen zu finden. Viele Kultureinrichtungen verfügen jedoch weder über die nötigen Mittel zur Finanzierung effizienter Technik noch über ausreichend Fachpersonal. Daher bietet das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main als lokalen Lösungsansatz sei Mai 2016 eine Richtlinie zur Förderung des effizienten Energieeinsatzes in Frankfurter Bühnenbetrieben, die in dieser Form in Deutschland einmalig ist. Mehr dazu steht in unserem aktuellen Blogbeitrag zum Kellertheater, das diese Förderrichtlinie bereits genutzt hat uns seine Beleuchtung auf klimafreundliche LEDs umgestellt hat.
- Stromsparcheck für einkommensschwache Haushalte: Zum vereinbarten Termin kommt ein Stromspar-Team kommt zu Dir nach Hause und überprüft Deinen Stromverbrauch. Hier bekommst Du schon gleich die ersten Tipps, wie Du in Deinem Haushalt ohne großen Komfortverlust Strom und damit bares Geld sparen kannst. Bei einem zweiten Besuch des Stromspar-Teams erhältst Du kostenlose Energie- und Wassersparartikel wie LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne, die nach Bedarf auch sofort montiert werden. Darüber hinaus erhältst Du einen individuellen Stromspar-Fahrplan. Weitere Infos unter: stromspar-check.de/stromspar-check/im-ueberblick.html
- Die Mainova hat Energiespartipps im Rahmen des Klimasparbuchs 2020 online aufbereitet.
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Weitere Anlaufstellen rund ums Stromsparen im Haushalt
- Ab einer Stromeinsparung von 10 Prozent erhältst du von Frankfurt-spart-Strom eine Prämie von 20 Euro. Mach den Prämiencheck.
- Interview mit Energieeffizienzexperte Florian Unger zum Ende der Halogenlampe
- Das Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat eine gute Informationssammlung zu Energiesparlampen zusammengestellt.
- Die Hessische Energiespar-Aktion bietet eine Wanderausstellung zum Thema „Stromsparen im Haushalt“ an. Zehn Tafeln geben Einblicke in die typischen Energiefresser. Die Ausstellung kann kostenfrei ausgeliehen werden.
- Wissenswertes zu Ökostrom hat die Verbraucherzentrale zusammengestellt.
- Im Juli 2019 ist eine neue Auflage der Mainova Stromspartipps erschienen.